Bodensee – Wo ist es am schönsten ist und was man unbedingt sehen muss

7. Juli 2023 Von chrissi Aus
Bodensee - Wo ist es am schönsten ist und was man unbedingt sehen muss
Sehenswertes rund um den Bodensee

Deutschland verfügt über mehr als 12.000 Seen. Der größte ist der Bodensee. Neben seiner quantitativen Ausdehnung besticht das Gewässer durch seine hohe touristische Qualität. Verantwortlich für das Wohlfühlambiente ist eine Mixtur aus eindrucksvollem Naturschauspiel, kleinstädtischer Umgebungskultur und maritimem Flair.

Der Rhein als Speiseröhre

Der Bodensee gehört dem Bundesland Baden-Württemberg an, wo er den äußersten Süden besetzt. Das führt zu einer Verankerung im Dreiländereck zwischen Deutschland, der Schweiz und Österreich. Unweit der Alpen gelegen, verströmt der Bodensee voralpine Atmosphäre, denn rund um das 536 Quadratkilometer einnehmende Gewässer türmen sich reihenweise Highlights auf. Wobei das erste Highlight der See selber ist. Er wird durch den Rhein gespeist und gliedert sich in einen Ober- und einen Untersee. Beide Teile bilden die Grundlage für einladende Wasserspiele.

Ein 260 Kilometer langer Rundkurs

Alle, die dem feuchten Element zugetan sind, finden auf dem Bodensee reichlich Gelegenheit, um ihrer Leidenschaft zu frönen. Windsurfen, Segeln und natürlich Schwimmen gehören zum Standard der hiesigen Angebotspalette. Auch Angler kommen auf ihre Kosten nund können an ausgesuchten Stellen ihre Ruten samt Köder ins Wasser halten. Angelscheine werden auf Wunsch vom örtlichen Touristikzentrum ausgestellt. Derweil braucht es für die Umrundung des Bodensees keine Genehmigung. Jeder kann sich ungehindert auf den Weg machen, sollte allerdings bedenken, dass eine vollständige Umrundung 260 Kilometer in Anspruch nimmt. Es scheint also sinnvoll, Teilstrecken ins Auge zu fassen. Diese können sowohl zu Fuß wie per Fahrrad absolviert werden. Die Strecken führen vorbei an einladenden Strandabschnitten und verlockenden Ortschaften. Fast überall gibt es Rastmöglichkeiten und Verpflegungsstationen.

Weinverkostung im Kloster

Im angrenzenden Areal befinden sich weitere sehenswerte Destinationen. Etwa das Schloss Salem. Es handelt sich um ein Barockschloss, gelegen inmitten einer gepflegten Parkanlage. Das historische Gebäude steht für Führungen und Rundgänge offen. Angeboten werden sie täglich, wobei die Agenda unterschiedliche Themen abdeckt. So können beispielsweise Führungen für Familien samt Kinder gebucht werden. Auch ein Rundgang durch die zugehörige Kirche ist problemlos möglich. Das ehemals als Kloster dienende Anwesen war im Mittelalter Heimstatt zahlreicher Mönche, die über einen eigenen Weinkeller verfügten. Er ist erhalten geblieben und ebenfalls Teil einer Exkursion (Weinverkostung inklusive). Wer das Schlossgelände lieber auf eigene Faust erkundet, bucht eine individuelle Führung. Sie beinhaltet einen Audio-Guide.

Vogelbeobachtung auf Mettnau

Ein weiteres Schloss findet sich auf der Halbinsel Mettnau. Das Scheffel-Schlösschen bildet das Zentrum des Kleinods, das Ruhe und Abgeschiedenheit priorisiert. Die elegante Parkanlage lädt zum Innehalten und Verweilen. Da weite Teile Mettnaus unter Naturschutz stehen, sind nicht alle Inselstellen besuchbar. Ein Ausflug lohnt sich dennoch, denn es gibt eine Vogelwarte, von der aus man zahlreiche Wasservögel beobachten kann. Sie nutzen die Sperrzone als Brutstätte und Lebensraum. Kleine und große Vogelfreunde bringen ihre Ferngläser in Stellung.

Wem die Stunde schlägt

Der Besuch eines Gotteshauses sollte infolge eines Trips zum Bodensee nicht fehlen. Empfehlenswert scheint in diesem Zusammenhang die Wallfahrtskirche in Birnau. Der in schwäbischem Barock gehaltenen Bau aus dem 18. Jahrhundert besticht durch sein inneres Erscheinungsbild. Das Interieur besteht unter anderem aus zehn historischen Uhren, die sich auf den gesamten Kirchenraum verteilen. Drei von ihnen fallen in die Kategorie Sonnenuhr, eine enstammt der Sektion Monduhr. Erhöhte Aufmerksamkeit sollte zudem der Aussicht vom Kirchplatz zuteil werden. Die exponierte Lage erlaubt ein Panorama, das neben dem Bodensee die eindrucksvolle Ansicht der Alpen umschließt.

Magnolien für Mainau

Bei den Sehenswürdigkeiten rund um den Bodensee darf die Insel Mainau nicht fehlen. Sie markiert einen Evergreen und einen Zufluchtsort für alle Blumenfans. Wer eines der Ausflugsboote im Hafen von Konstanz besteigt, wird nach der Ankunft auf Mainau von einem paradiesischen Antlitz in Empfang genommen. Die florale Pracht ist extrem breit gefächert. Angesichts prächtiger Rosen, Magnolien und Staudengewächse kommt man kaum aus dem Staunen heraus. Wer eine Pause benötigt, sollte sich ins Schlosscafé zurückziehen. Das Angebot ist so zweckdienlich wie die schattenspendenden Palmen.

Hoch hinaus im Bezirk St. Gallen

Anhänger historischer Kulturschätze sollten einen Besuch des Bezirks St. Gallen ins Kalkül ziehen. Das zugehörige Kloster ist ein ehemaliges Zentrum geistigen und geistlichen Wirkens. Die angeschlossene Bibliothek gehört zu den ältesten ihrer Art. Der im Rokoko-Stil gehaltene Lesesaal beherbergt rund 150.000 Bücher. Viele von ihnen sind Erstausgaben und besitzen erhöhten Wert. Apropos erhöht: Schwindelfreien Gästen sei hiermit das Erklimmen der Zwillingstürme ans Herz gelegt. Die 69 Meter hohen Türme verzieren die Klosterkirche und können an ausgesuchten Tagen bestiegen werden. Die Aussicht ist phänomenal.

Warum der Rheinfall kein Reinfall ist

Unweit des zentralen Sees ist ein weiterer touristischer Höhepunkt anzutreffen. Die Rede ist vom Rheinfall in Neuhausen. Die Fallhöhe beträgt 13 Meter, was das Naturspektakel zum größten seiner Art innerhalb europäischer Grenzen macht. Fast 400 Kubikmeter Wasser ergießen sich sekündlich in den Bodensee, der seine Speisung von Neuhausen aus erlebt. Wer den Rheinfall nicht von einer der beiden Aussichtsplattformen ins Visier nehmen möchte, hat die Möglichkeit, mit einem Boot bis auf weniger Meter an den Wasserfall heranzufahren.

Auf Pfählen errichtete Häuser

Eine gute Zeit lässt sich zudem in Unteruhldingen verleben. Hintergrund ist ein ganz besonderes Museum. Um genau zu sein, ein Freilichtmuseum, das Pfahlbauten ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt. Die Gebäude wurden von ihren Erbauern einst auf Pfählen errichtet, um eine Überflutung durch die Wassermassen des Bodensees zu verhindern. Das Outdoor-Museum bietet seinen Besuchern insgesamt 23 rekonstruierte Bauten. Die Vermächtnisse der ersten Siedler stammen aus der Bronze- und Steinzeit und markieren architektonische Relikte.

Tierisches Erlebnis am Affenberg

Neben dem Schloss in Salem hat der kleine Ort in Bodenseenähe eine weitere Attraktion zu bieten. Konkret geht es um den sogenannten „Affenberg“. Dahinter verbirgt sich ein rund 20 Hektar großes Waldgebiet, das von 200 Affen bewohnt ist. Da es sich um ein Freigehege handelt, kann man unseren tierischen Verwandten auf dem 600 Meter umspannenden Rundweg sehr nah kommen. Besonders, wenn die Affen mit Popcorn angelockt werden. Das Geschehen provoziert speziell bei Kindern und Heranwachsenden leuchtende Augen.

Fazit

Nicht nur der Bodensee, sondern auch das ihn umgebende Gebiet ist eine Reise wert. Während das Areal des Sees vor allem Wassersportler und Angler anlockt, geraten Wanderer und Radfahrer auf den angrenzenden Rundwegen und Uferpromenaden ins Schwärmen. Unterdessen wuchert das Umland mit architektonischen, naturalistischen, zoologischen, botanischen und geografischen Raritäten.